Nachsorge gesicherte Altlast SAD Münchehagen
Die ehemalige Deponie befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Rehburg-Loccum im Landkreis Nienburg direkt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. In diesem Gebiet liegt über einer mehrere hundert Meter mächtigen Ton- und Schluffsteinformation eine 3 bis 8 m starke Geschiebelehmschicht. Diese wurde in den 50er und 60er Jahren zur Herstellung von Ziegeln genutzt. Nach Abschluss der Bodenentnahme blieben offene Gruben zurück.
Die gegebenen Standortbedingungen führten Ende der 60er Jahre dazu, die vorhandenen Tongruben für die Ablagerung von Abfällen zu nutzen. Die erste Deponierung erfolgte in den Jahren 1968–1973 in der sog. Altdeponie. Insgesamt wurden in 25 offenen, ca. 5 bis 6 m tiefen Gruben etwa 56.000 m³ zum Teil flüssige bis pastöse Industrieabfälle eingelagert. Die östlich der Altdeponie gelegene GSM-Deponie (Gesellschaft für Sonderabfallbeseitigung Münchehagen GmbH & Co. KG) umfasst vier ca. 25 m tiefe Gruben. Die Polder I bis III wurden in den Jahren 1977 bis 1983 mit ca. 350.000 m³ vorwiegend festen Abfällen verfüllt. Nachdem der Betreiberfirma im Jahr 1983 die Erweiterung der SAD Münchehagen um zwei weitere Polder IV und IVb, die sie bereits erstellt hatte, nicht genehmigt wurde, ging die Firma im Jahre 1985 in Konkurs und gab das Eigentum an den Grundstücken auf. Im Polder IV fand keine Abfalleinlagerung mehr statt. Die Deponie wurde zur Altlast, die mangels eines zahlungsfähigen Verursachers durch das Land Niedersachsen gesichert werden musste.
Die Abwicklung der technischen Sicherungsmaßnahmen erfolgte durch die eigens hierfür gegründete Altlastensicherungsgesellschaft (ASG). Die Sicherung erfolgte durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen bestehend aus
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der seitlichen Umschließung der gesamten Altlast durch eine 30 m tiefe Dichtwand,
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dem Bau von Oberflächenabdichtungssystemen auf beiden Deponiebereichen sowie
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der Einrichtung eines umfänglichen Überwachungssystems (Monitoring).
Nach Abschluss der baulichen Sicherungsmaßnahmen wurde die ASG
Ende 2001 aufgelöst und das Land Niedersachsen hatte die Projektsteuerung zur Nachsorge
bis Ende 2017 an die NGS im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen übertragen. Heute
wird die Projektsteuerung vom
Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim
wahrgenommen.
Vorrangige Aufgabe der NGS war es, neben der vorbeugenden Instandhaltung der technischen Betriebseinrichtungen und einer dauerhaften Überwachung zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Anlagenbetriebes, die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit der Sicherungsbauwerke durch ein umfangreiches Monitoringprogramm zu kontrollieren und fortzuschreiben. Die grundsätzlichen Aufgaben des Überwachungsprogramms betreffen hauptsächlich:
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die Überprüfung der prognostizierten und tatsächlichen Systemveränderungen innerhalb und außerhalb des mit einer Dichtwand umschlossenen Altlastbereiches,
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die Kontrolle der Einhaltung der Sicherungsziele und
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die Ermittlung eines eventuellen Handlungsbedarfes sowie die Klärung der Notwendigkeit ggf. weiterer Sicherungselemente.
Vertiefende Informationen zur bisherigen Standortentwicklung können Sie
dem Fachbeitrag
„15 Jahre nach Abschluss der baulichen Sicherungsmaßnahmen der Altlast SAD
Münchehagen – Wo stehen wir heute?“ aus der Fachzeitschrift
WASSER und ABFALL vom Januar 2018 (Heft 1-2) entnehmen.
Ansprechpartner
Henning Schröder
Abteilungsleiter Grundsatzfragen/Nachsorge/Projekte
Telefon: (0511)
3608–195
Telefax: (0511) 3608–117
E-Mail: henning.schroeder@ngsmbh.de